Ein indianischer Stammesführer richtet eine Rede an einen US-Präsidenten, der Vertreter eines zum Untergang verurteilten Naturvolkes spricht zum höchsten Repräsentanten einer „zivilisierten“ Gesellschaft. Dies soll im Jahr 1855 oder den Jahren zuvor passiert sein. Seattle, nachdem später die Großstadt benannt wurde, musste damals massivem Druck nachgeben und das im heutigen Bundesstaat Washington gelegene Stammesgebiet der Duwamish den „Weißen“ überlassen. Seattle aber verteidigt seine Heimat erhobenen Hauptes: In einer beispiellosen Rede rechnet er mit der weißen Zivilisation ab.
Die Rede selbst ist uns durch einen Artikel, der im Jahr 1887 in der Lokalzeitung „Seattle Sunday Star“ erschienen ist, überliefert. Der Autor dieses Artikels, Henry A. Smith, beruft sich dabei auf Notizen, die er während einer Rede des Häuptlings gemacht hat. Der Text erhebt nicht den Anspruch, die Rede Seattles wortgetreu wiederzugeben. Manches mag Fiktion sein, dennoch spiegelt die Rede indianisches Denken und Naturverständnis in eindrucksvoller Weise wider.
Der Text kann reihum gelesen und anschließend geteilt werden: Die SchülerInnen wählen jeweils für sich einen Satz oder Satzteil aus, der sie in irgendeiner Weise berührt. In meditativer Atmosphäre (evtl. Musik im Hintergrund) können die einzelnen Sätze rezitiert werden. Auch der Schulgarten bietet vielleicht eine geeignete Kulisse zur Bearbeitung dieses Textes...
Bild: US-amerikanische Fotografen wie John H. Fitzgibbon oder Edward Curtis versuchten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert authentisches indianisches Leben zu dokumentieren und für die Nachwelt festzuhalten. Manche der Bilder unterliegen allerdings bereits romantischen Vorstellungen über die indigene Bevölkerung Nordamerikas.
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