"Nicht die Glücklichen sind es, die dankbar sind; nein, die Dankbaren sind es, die glücklich sind!", heißt es in einem Sprichwort. Um eine Kultur der Dankbarkeit einzuüben, werden die Kinder eingeladen, auf vorbereitete Papierstreifen oder Klebezettel zu notieren, wofür sie derzeit in ihrem Leben dankbar sind. Dazu kann eine Hinführung mittels Fantasiereise (siehe Anhang) und Hintergrundmusik sinnvoll sein. Auffällig an den Ergebnissen ist meist, dass sehr häufig "Familie", "Geschwister", "Freunde", "Haustiere" oder "Natur" genannt werden, technische Errungenschaften hingegen viel seltener.
Die starke emotionale Bindung, die Kinder oft zu Tieren entwickeln, wird in der herkömmlichen Pädagogik meist als "Phase" betrachtet, die von selbst vergeht oder sogar überwunden werden muss, um einem naturwissenschaftlichem Denken Platz zu machen, in dem Tiere als "seelenlose Automaten" (Rene Descartes, Begründer des Rationalismus) oder vernunftlose Wesen, "mit denen man nach Belieben schalten und walten" könne (Immanuel Kant), aufgefasst werden. Ausdruck findet diese Geisteshaltung beispielsweise im Sezieren von Tieren im Biologieunterricht. Der Religionsunterricht kann hier einhaken und die Dankbarkeit der Kinder gegenüber Tieren und Natur bejahen und wertschätzen. Dies kann zur Haltung der "Ehrfurcht vor dem Leben" (Albert Schweitzer) führen.
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